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Postkarte Ferienheim „Heiterethei“

Die volkseigenen Betriebe prägten den Alltag der Menschen entscheidend und betonten stets die Einheit von Arbeit und Leben, die sie nach gesetzlichen Vorgaben universell förderten. Neben der kulturellen, sportlichen oder sozialen Förderung unterhielten vor allem große volkseigene Betriebe Bungalowanlagen, Stellflächen auf Campingplatz oder Ferienheime mit Vollverpflegung.

Das hier dargestellte Ferienheim „Heiterethei“ wurde vom VEB Robotron Rechen- und Schreibtechnik Dresden unterhalten und befand sich in Schellerhau, einem Ortsteil von Altenberg im Erzgebirge. Neben zahlreichen weiteren Unterkünften gab es zudem das „Casino“, erbaut vom Feriendienst des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB). Es diente den Urlaubern – aber auch den Einwohnern – als zentraler Treffpunkt mit Gaststätte, Bibliothek und zahlreichen Unterhaltungsmöglichkeiten.

Besonders beliebt war der Ort bei Wintersportlern bedingt seiner Nähe zu zahlreichen Skigebieten. Während der Saison war es nicht unüblich, dass deutlich mehr Urlauber als Einwohner in Schellerhau lebten.

Der kleine Perlenkünstler

Diese, für Kinder gedachte, Bastelarbeit wurde 1984 vom VEB Robotron-Elektronik Dresden Werk 3 Durotherm in Suhland hergestellt.

Das Produkt wirkt sonderbar, passt es doch so gar nicht in den Produktionsschwerpunkt des VEB Kombinat Robotron. In der DDR waren alle volkseigenen Betriebe per Gesetz dazu verpflichtet, fünf Prozent ihres Produktionsvolumens für die Konsumgüterproduktion aufzubringen. Zwar lag der Schwerpunkt auch hier bei der Herstellung technischer Konsumgüter wie Fernseher oder Radioempfänger, dennoch war es nicht selten, dass auch spartenfremde Produkte hergestellt worden – wie der hier gezeigte „kleine Perlenkünstler“.

„Der kleine Perlenkünstler“ ist ein Set, bestehend aus einer Vielzahl verschiedenfarbiger Perlen und 3 Perlgarnen á 10 m. Ziel war es, die Perlen nach Mustern oder eigenen Ideen so aufzufädeln, dass am Ende ein ovaler oder viereckiger Untersetzer, für beispielsweise Kochtöpfe, entsteht.

KC87

Der KC87 war mit einem Z80-kompatiblen 8-Bit-Prozessor sowie 16-KB-RAM-Speicher ausgestattet und als Heimcomputer sowie in der Ausbildung von Schülern und Studenten vorgesehen. Weitere Einsatzbereiche waren industrielle Anwendungen wie die Erfassung, Anzeige und Verarbeitung von Messwerten sowie die Simulation und Funktionsprüfung von elektronischen Baugruppen.

Für den Anschluss zusätzlicher Hardware verfügte der KC87 über eine Reihe von Schnittstellen. Zu diesen zählte unter anderem ein Anschluss für einen oder zwei Joysticks. Ein von Robotron produzierter Joystick war ebenfalls erhältlich, ebenso existierten Bastelanleitungen zum Selbstbau. Weiterhin war der KC87 mit einem in der Grundausstattung abgedeckten Modulschacht ausgestattet. Dieser enthielt Steckplätze für bis zu vier Erweiterungsmodule für zusätzliche Hardware. Zur Bildausgabe wurde ein Fernsehgerät angeschlossen. Die zwei Varianten KC 87.20 und KC 87.21 verfügten über eine Konfigurationsmöglichkeit im eingebauten BASIC separat erhältlichen Vollgrafikbaugruppe anzusteuern. 

Der Preis für die Schwarz-Weiß-Version belief sich zu Anfang auf 3005 Mark und auf die Farbversion 3390 Mark. Ebenso verfügten die Geräte im Unterschied zum Vorgängermodel über ein im ROM integriertes Betriebssystem Z 9001-OS, was somit nach dem Einschalten sofort verfügbar war.  Als Programmiersprachen wurden BASIC und Assembler eingesetzt. Die Sprachen selbst mussten von Kassette oder vom Steckmodul geladen werden. Vom Hersteller wurden vor allem einfache Spiele sowie Programme für den Bildungsbereich angeboten. Insbesondere durch Hobby-Programmierer entstand eine Vielzahl von neuen Spielen.

AIDOS

Aufgrund des stetig zunehmenden Informationsaufkommens und der damit verbundenen umfangreichen Datenmengen bedurfte es eines leistungsfähigen und weitestgehend automatisierten Informations- und Dokumentationssystems. Von diesem Bedarf ausgehend begannen bereits ab 1971 die Entwicklungsarbeiten zu AIDOS. Das Informationsrecherchesystem diente primär dem Verwalten und Auffinden textlicher und audiovisueller Medien, der Datenkonvertierung und der automatischen inhaltlichen Erschließung von Textinformationen durch natürlichsprachige Abfragen.

Die erste Version – AIDOS/DOS – diente als Programmiersystem und fand zunächst auf dem Großrechner Robotron 21 und später auch auf ESER-Anlagen Anwendung. Bis 1975 wurden 73 AIDOS/DOS-Einsätze erreicht. Ab 1973 folgten die Weiterentwicklungen AIDOS/OS für den Großrechner EC 1040 und AIDOS/VS für den Großrechner EC 1055.

Von 1970 bis 1980 belief sich der Entwicklungsaufwand auf etwa 450 Mannjahre. In den darauffolgenden Jahren reduzierten sich die Mannjahre auf 250.

Nadeldrucker K6313

Der Typus des Nadeldruckers besitzt 9 Nadeln, die vertikal untereinander angeordnet sind. Die Nadeln werden mit Hilfe von Magneten betrieben und schlagen so durch ein schwarzes oder farbiges Farbband. Damit findet auf dem Papier ein steter punktueller Farbübertrag statt, der in Summe die entsprechenden Zeichen abbildet.

Aufgrund des schnellen und vor allem preisgünstigen Druckes kam der K6313 – sowie seine Vorgänger und Nachfolger – besonders häufig im Büro- und Heimgebrauch zum Einsatz und war meist an Computermodelle wie den PC 1715 oder EC 1834 gekoppelt.

Der K6313 wurde von 1980er Jahren vom VEB Büromaschinenwerk „Ernst Thälmann Sömmerda hergestellt und gilt als einer der meist produzierten Drucker der DDR.

80-Spalten Lochkarten

Mitte des 20. Jahrhunderts zählte die von IBM weiterentwickelte Lochkartentechnik zum Standard für die Erfassung, Speicherung und Verarbeitung größerer Datenmengen in der elektronischen Datenverarbeitung. Die Ursprünge der Lochkartentechnik liegen jedoch bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert. Der Deutsch-Amerikaner Herman Hollerith entwickelte ein Verfahren, das die Volkszählungen in Amerika vereinfachen sollte. Er legte auf einem Karton Felder mit bestimmten Wertigkeiten fest und stanzte mittels einer Lochmaschine Löcher in die Kartonfelder. Diese Kartons nannte man später Hollerith-Lochkarten. Um die Lochkarten im Nachgang auszulesen, wurden elektrische Kontakte eingesetzt, die die Lochkarten abtasteten. Die erhaltenen Impulse betätigten letztlich mechanische Zählwerke, die die verarbeiteten Daten ausgaben.

IBM griff das Grundprinzip von Hollerith auf und entwickelte es weiter: Die 80-Spalten Lochkarte wurde zum Standard-Speichermedium und hatte die Größe einer 1-Dollar-Note. Größere Programme konnten zwischen 5000 und 8000 Lochkarten umfassen, aufgrund der sehr geringen Speicherkapazität.

DBS/R

(Datenbankbetriebssystem Robotron)

Die beiden Entwicklungslinien BASTEI und SAWI ließen auf lange Sicht Grenzen erkennen. Daher beauftragte Dr. Rolf Heinemann 1971 Jürgen Bittner mit der Erarbeitung konzeptioneller Grundlagen für ein neues Datenbankmanagementsystem. Ziel war es, die beiden unabhängig voneinander arbeitenden Programme zu einem zu vereinen und konzeptionell zu erweitern. Die begrenzte Datenstruktur von BASTEI sollte dabei verallgemeinert werden. Zusätzlich war die Berücksichtigung international führender Systeme wie IDS, IMS und TOTAL bedeutend.

Die Entwicklungsarbeiten begannen 1973 unter Leitung von Jürgen Bittner. Nach den ersten erfolgreichen Produktiveinsätzen ab 1978 wurde DBS/R in den folgenden 10 Jahren bis zu Version 6 vor allem anwendergetrieben stetig weiterentwickelt.

DBS/R bildete die Hauptlinie unter den Datenbanksystemen beim VEB Kombinat Robotron und kam bis 1989 in der DDR auf über 200 Produktiveinsätze in unterschiedlichsten Branchen wie dem Maschinenbau oder der kommunalen Verwaltung.

Arbeitsplatzcomputer A 7150

1988 wurde der 16-Bit-Computer A 7150 als Nachfolger des A 7100 auf der Leipziger Frühjahrsmesse der Öffentlichkeit vorgestellt. Die meisten Computer dieser Art wurden jedoch unter der Bezeichnung CM 1910 vertrieben, wobei es sich um die Bezeichnung innerhalb des „System der Kleinrechner“ des RGW handelt. Bis 1990 stellte der VEB Robotron-Elektronik Dresden 38.000 Stück her, die zu Beginn knapp 56.900 Mark kosteten.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger verfügte der A 7150 über eine Festplatte und war zudem (begrenzt) PC-kompatibel. Als Peripherie waren neben Druckern und Plottern auch graphische Tabletts einsetzbar.

Schreibmaschine Erika Modell 100

Die mechanische Reiseschreibmaschine Erika vom Modell 100 wurde von 1977 bis 1991 im VEB Robotron Rechen- und Schreibtechnik Dresden produziert und zusammen mit einem Tragekoffer, einer Bedienungsanleitung und einem Reinigungsset standardmäßig ausgeliefert.

Schreibmaschinen der Linie „Erika“ gehörten in der DDR zu den meistproduzierten ihrer Art und waren darüber hinaus ein Exportschlager und erlangten im Ausland unter der Bezeichnung „Privileg“ große Bekanntheit.

Erika war die einzige Enkeltochter von Karl Robert Bruno Naumann und ist gleichzeitig Namensgeberin für den Markennamen seiner produzierten Schreibmaschinen in Deutschland. Mit seiner Dresdner Firma Seidel & Naumann, die neben Schreibmaschinen auch Nähmaschen und Fahrräder herstellte, beantragte er bereits am 28. Januar 1910 den Markenschutz beim Kaiserlichen Patentamt.

Februar 2020

Kleingebäckpresse Typ 102

Wegen der stetigen Umwandlung privater und halbstaatlicher Betriebe in volkseigene Betriebe mit industriellen Profilen fehlten zunehmend hochwertige Warensortimente des täglichen Gebrauchs. Aus diesem Grund wurden volkseigene Betriebe dazu verpflichtet, 5% ihres Produktionsvolumens für die Herstellung von Konsumgütern aufzuwenden. Dabei war es nicht unüblich, dass die hergestellten Konsumgüter von den Produktionsschwerpunkten deutlich abwichen und häufig kurios anmuteten.

Eine dieser Kuriositäten ist die Kleingebäckpresse Typ 102, die im VEB Robotron Büromaschinenwerk Sömmerda produziert wurde und die Herstellung von Plätzchen schnell und ohne viel Aufwand ermöglichen sollte. Die Handhabung war sehr simpel: man schob die Teigrolle in die Presse, wählte eine Formscheibe aus, die in der Presse befestigt wurde und per Hebeldruck erhielt man ein Gebäckstück, das der gewählten Formscheibe entsprach. Grundrezepte für den perfekten Teig wurden mitgeliefert – bon appétit.

Januar 2020

1969 begannen die Entwicklungsarbeiten zu BASTEI (Bankspeicherung technischer Informationen). Es ist die erste eigenständige Datenbanksoftware des VEB Kombinat Robotron und hatte das Modell des Stücklistenprozessors von IBM (BOMP – Bill of Material Processor) zum Vorbild.
Die Entwicklung erfolgte auf dem Großrechner IBM 360 unter dem Betriebssystem ESER DOS/ES. Die Programmierung wurde mit ASSEMBLER realisiert, einer Sprache aus der IBM-Linie DOS/360. Das wichtigste Ergebnis war die rationelle Lösung des Problems der Stücklistenauflösung und die damit verbundene Bedarfs- und Aufwandsermittlung stark strukturierter Erzeugnisse. Darüber hinaus konnte das Programm aufgrund seiner neutralen Ausrichtung auch zur Speicherung und Auswertung von Daten anderer Bereiche angewendet werden, etwa dem Personalwesen.
1973 wurde BASTEI auf der All-Unions-Ausstellung in Moskau vorgestellt und mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. In Folge dessen nahmen Exporte in die UdSSR, CSSR, Polen und Ungarn zu und BASTEI kam bis 1978 auf über 100 Produktiveinsätze.

Dezember 2019

Bleiglasfenster „Krieg – Frieden“, aufsteigende Vögel

Dieses Bleiglasfenster ist Bestandteil des Ensembles „Krieg – Frieden“, hergestellt vom VEB Denkmalpflege Dresden nach Entwürfen der Dresdner Künstlerin Roswitha Oehme-Heintze. Sie entstanden als Auftragsarbeit durch den VEB Robotron Meßelektronik Dresden und wurden 1988 über den Eingangstüren des Gebäudes VEB Robotron-Meßelektronik „Otto Schön“ (heute Cityherberge) eingesetzt. Dort verblieben Sie bis 2016. Nach dem Ausbau wurden sie im Lapidarium der Landeshauptstadt Dresden bewahrt und befinden sich seit 2017 als Dauerleihnahme in unserem Museum.

In einem Zeitzeugen-Interview erklärte die Künstlerin zur Ikonografie: „[…] die beiden Bleiglasfenster "Krieg" und "Frieden" entstanden, mit symbolisch aufsteigenden und absteigenden Vögeln. Damals gab es diese Meldung von Atomwaffentests in den USA, dass brennende Vögel vom Himmel stürzen. Das hat mich inspiriert“. Die aufsteigenden Vögel stehen den absteigenden Vögeln dabei als Symbol der Hoffnung und Wiederauferstehung entgegen.

November 2019

Im Jahr 1985 begannen die Entwicklungsarbeiten zu dem Datenverwaltungssystem REDABAS unter der Leitung von Ursula Hempel und weiteren Mitarbeitern – wie Hans Loley und Rita Winkler – aus dem Bereich der Datenbankentwicklung des VEB Robotron Projekt Dresden. Das System wurde auf kein spezielles Anwendungsgebiet zugeschnitten und konnte so überall dort eingesetzt werden, wo Datenbestände in Tabellenform vorlagen und rational verwaltet werden sollten. Mit REDABAS war es möglich, Datenbanken besonders benutzerfreundlich zu erstellen und zu administrieren.

Das System ist eine geringfügig überarbeitete Adaption von dBASE II – einer Entwicklung des US-amerikanischen Software-Herstellers Ashton Tate. Es war zunächst für 8-Bit-Rechner (z.B.: PC 1715, A 5120) unter dem Betriebssystem SPC entwickelt worden. Später erfolgte die Auslieferung der Weiterentwicklung REDABAS 2 – auf Basis der Version dBase III – für 16-Bit-Rechner, wie den A 7150, unter dem Betriebssystem DCP.

REDABAS avanciert mit rund 15.000 Produktiveinsätzen zur Standardsoftware für Büroarbeiten in der DDR. Den Produktiveinsätzen stand ein Entwicklungsaufwand von 16 Mannjahren gegenüber.

Oktober 2019

Vom VEB Kombinat Robotron wurden jährlich 250 Tausend Mark aus dem Kultur-, Sozial- und Leistungsfond bereitgestellt, um die geistig-kulturelle Entwicklung seiner Beschäftigten zu fördern. Exemplarisch hierfür ist das Robotron-Ensemble mit 240 Mitgliedern, das in 16 Sparten unterteilt war, darunter auch das Volkskunstensemble Florian-Geyer, das dem Trägerbetrieb VEB Robotron Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt unterstand. 1950 gründete sich diese kleine Gruppe, der es zunächst nicht um künstlerische Leistungen ging. Im Laufe der 1950er wuchs die Gruppe zu einem engen Kollektiv zusammen und bestand nach der Eingliederung der Volksinstrumentengruppe "Lautengilde" aus einem gemischten Chor mit 94 Sängern und Sängerinnen sowie einem Volkskunstorchester mit 37 Musikanten und Musikantinnen. Die Leistungen wurden professioneller und qualitativ besser, sodass der Rat der Stadt Karl-Marx-Stadt der Gruppe 1950 den Namen Volkskunstensemble "Florian Geyer" verlieh - sowohl als Auszeichnung, als auch als Verpflichtung. Die folgenden zahlreichen Auftritte und Tourneen brachten dem Ensemble nicht nur Ehren und Auszeichnungen ein, sondern auch ein hohes Maß an Bekanntheit im In- und Ausland. Musikalisch ist das Ensemble in den Bereich Volksmusik/Folklore einzuordnen. Am 29. Juni 1979 hatte das Ensemble sein 1000. Konzert in der Stadthalle von Karl-Marx-Stadt. Zu diesem Anlass wurde die erste Vinylplatte aufgenommen und in großer Stückzahl produziert.

September 2019

Die vom VEB Mikroelektronik „Wilhelm Pieck“ Mühlhausen vertriebenen Kassetten konnten gemeinsam mit dem Kassettenrecorder 'Geracord' auf dem Kleincomputer KC85 abgespielt werden. Die Programmkassetten wurden in den Geschäften des RFT-Fachhandels verkauft, in denen auch KCs angeboten wurden. Die Kassetten waren zwar immer erhältlich, dennoch entwickelte sich eine rege Austauschkultur mit ihnen. Das lag auch daran das sich oftmals schwer einschätzen ließ, was welches Programm leisten konnte und ob sie der Preis für die Software somit lohnt.  Oftmals wurden die Kassetten deshalb teilweise überarbeitet und auch angepasst weitergegeben. Auf der Kassette C0163 befanden sich 7 verschiedene Spiele, welche auf dem KC85/3 und KC85/4 lauffähig waren. Mit dem Modul M006 liefen sie ebenfalls auf dem KC85/2. Alle Spielprogramme waren mit akustischen Signalen versehen, die wesentlich zum Spielverlauf beitrugen. Bei den verschiedenen Spielen handelte es sich um: „Schiffe“, eine Art Schiffe versenken, „Sandburg“, ein Reaktionsspiel mit Zahlen, „Ali, die Ameise“, eine Art Minesweeper, „Frosch“, ein Geschicklichkeitsspiel für Naturfreunde, „Angeln“, „Lander“ und „Ski“. Vor allem bei den zwei Letzt genannten handelte es sich um wahre Geschicklichkeitsspiele, bei denen man einiges an Zeit investieren musste um Erfolge zu erzielen.

August 2019

Im Laufe der Jahre 1984-89 sind einige Kassetten im VEB Robotron mit Anwendungssoftware erschienen. Die ersten Kassetten erschienen beim VEB Robotron Meßelektronik Dresden, spätere Kassetten (R 0114, R 0191 - R 0193) beim VEB Robotron-Vertrieb Berlin. Die Programmkassette R 0111 wurde für den Kleincomputer KC 85/1 konzipiert. Auf ihr sind Grundlagen von der Programmiersprache BASIC gespeichert. Außerdem waren auf ihr das Maschinenprogramm OS-SAVE, sowie drei weitere Basic-Programme enthalten. Die B-Seite konnte man für eigene Programme nutzen. Bei den drei Applikationen R+HANOI – Turm von Hanoi-, R+FPLOT und R+REMOSA – Rechenmosaik für Kinder - handelte es sich um Logik- und Rechenspiele.

Juli 2019

Bei dem Combi Vision RF 3301 handelte es sich um einen tragbaren Schwarz-weiß-Fernsehempfänger welcher in Radeberg von der VEB Robotron-Elektronik ab 1979 hergestellt wurde. Das 9 Kilo schwere Gerät verfügte über einen 8-teiligen Senderspeicher, Anschlüsse für MTG-Aufnahme und Fernhörer, dynamischen Ovallautsprecher, Teleskopantenne und Ringdipol. Da es sich um ein Reisegerät handelte, war es ebenso netzunabhänig funktionsfähig durch einen 12-V-Batterieanschluß. Da der RF 3301 über einen HF-Anschluss verfügte, war eine Verbindung mit einem KC87 Modell möglich. Hierbei war eine Bildausgabe in schwarz-weiß möglich. Da der Fernseher keinen RGB-Eingang besaß (was bei allen DDR-Fernsehern standardmäßig der Fall war), bot der VEB Robotron-Messelektronik "Otto Schön" Dresden einem Nachrüstsatz für das Fernsehgerät zum Preis von 390 Mark an. Den Fernseher konnte man ebenso in verschiedenen farblichen Ausführungen erwerben: weiß, rot, metallic, schwarz/weiß und Holzdekor. Insgesamt wurden von allen Varianten insgesamt 882.145 Stück hergestellt und ausgeliefert.

Juni 2019

Der PC 1715 ist der Nachfolger des A 5120. Er gilt als erster „echter Personalcomputer“ der DDR.

Die serielle Produktion begann 1985 durch den VEB Büromaschinenwerk Sömmerda (BWS). In dem 8-Bit-Rechner ist ein U880-Chip mit 2,5 MHz als Prozessor verbaut. Der U880 war ein 8-Bit-Mikroprozessor, der vom VEB Mikroelektronik „Karl Marx“ Erfurt ab 1980 in der DDR hergestellt wurde. Außerdem waren in dem PC zwei 5,25 Zoll Diskettenlaufwerke mit jeweils 160 KB Speicherkapazität und 64 KB RAM und 2 KB ROM verbaut. Das Besondere an dem Modell war, dass anstelle eines Modulkonzepts nun eine Systemplatine genutzt wurde, was ein kompakteres Design zu seinem Vorgänger A 5120 möglich machte. Gehäuse, Monitor und Tastatur wogen zusammen an die 13 kg. Als Software lieferte BWS in Kooperation mit dem robotron-projekt eine angepasste Version des Betriebssystems CP/M unter dem Namen SCP und andere Softwareapplikationen. Die stabile Produktion des PC 1715 trug letztendlich maßgeblich zu einer breiten IT Anwendung in vielen Bereichen der DDR bei. Da er mit 19.000 Mark für DDR-Verhältnisse auch relativ preiswert war, hielt er sich bis zum Ende der DDR vielerorts als favorisierter Bürorechner. Bis 1990 wurden 93.096 Geräte hergestellt, wovon circa 50.000 Stück in die Sowjetunion exportiert wurden.

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Kristin Grießbach
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